Hier sollte der Praxiskopf erscheinen
Selbstbehandlung von Tieren kann tödlich enden

Gegen die meisten "kleineren" gesundheitlichen Probleme hat der Mensch Medikamente im Haushalt, die in einigen Fällen auch beim eigenen Tier eingesetzt werden.
Aber hier sollte Vorsicht walten: Die Anwendung auch scheinbar harmloser Arneimittel kann für die vierbeinigen Mitbewohner böse Folgen haben: Es bestehen erhebliche Dosierungsunterschiede zwischen Mensch und Tier, die darin begründet sind, das der Stoffwechsel jeder Tierart anders funktioniert. So fehlen oftmals wichtige Enzyme, sodass der Abbau bestimmter Medikamente nur langsam oder gar nicht gelingt. Beispiele für Wirkstoffe, die beim Tier lebensbedrohliche Vergiftungen auslösen könmnen, sind u.a. Paracetamol und Acetylsalicylsäure. Da auch zwischen den einzelnen Tierarten in dieser Hinsicht große Unterschiede bestehen, ist die Zulassung von Tierarzneimitteln immer auf einzelne Tierarten beschränkt.
Selbst Naturprodukte können beim Tier zu heftigen Vergiftungen mit zum Teil tödlichen Ausgang führen: So ist das in vielen Pflegemittel enthaltenen Teebaumöl für Katzen nicht ungiftig. Die weit verbreitet Fütterung von Knoblauch bzw. Zwiebeln gegen Würmer bei Hunden und Katzenist nicht nur wirkungslos, sondern führt bei Überdosierungen zu einer Blutarmut, da die enthaltenen Schwefelverbindungen zum Platzen der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) führt.

Bitte beachten Sie weiterhin, dass Sie bei Bestellungen von Arzneimitteln aus dem Internet eventuell gegen bestehende Gesetze verstoßen. Zum Beispiel ist der Versand von Tierarzneimitteln verboten, die für Lebensmittel liefernde Tiere zugelassen sind. Da Pferde per Gesetz grundsätzlich als Lebensmittel liefernde Tiere gelten, ist der Versand von Wurmkuren, Homöopatika etc. für sie verboten.

Desweiteren ergaben Studien u.a. der Zollbehörden, dass z.T. bei mehr als 50% der untersuchten Arzneimittel kein oder zu wenig Wirkstoff enthalten war oder sogar giftige Substanzen nachgewiesen werden konnten.
Und sind Sie wirklich sicher, dass die im Internet angegebenen Indikationen und Dosierung wirklich richtig sind?
Sind Sie bereit für die evtl. Ersparnis von einigen Euros die Gesundheit oder schlimmstenfalls das Leben Ihres Tieres auf's Spiel zu setzen?

Quelle: Bundestierärztekammer

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