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Wie Antibiotika wirken

Antibiotika sind Arzneimittel, die zur Behandlung von Infektionen mit Bakterien eingesetzt werden. Sie helfen gegen zahlreiche Erkrankungen und sind oft sogar lebensrettend. Aber sie sind kein Allheilmittel. Deshalb ist ihr Einsatz nicht in jedem Fall sinnvoll. Antibiotika werden für unsere Haustiere extra hergestellt und zugelassen. Ihr Einsatz darf nur nach tierärztlicher Verschreibung und Anweisung erfolgen. Keinesfalls sollten Tierhalter einem erkrankten Tier zu Hause vorhandene Medikamente für Menschen verabreichen.

Wie wirken Antibiotika?

Antibiotika helfen dem Abwehrsystem des Körpers dabei, krankmachende Bakterien zu bekämpfen. Wenn Bakterien in den Körper eingedrungen sind und sich vermehren, können sie Entzündungen auslösen und Organe schädigen wie bei einer Lungenentzündung. Einige Antibiotika töten Bakterien direkt ab, andere hindern sie daran, sich zu vermehren.

Wann wirken Antibiotika und wann nicht?

Infektionen werden am häufigsten durch Viren und Bakterien verursacht. Es gibt aber viele Krankheiten, bei denen es zu einer Mischinfektion sowohl von Viren als auch Bakterien kommt. Wichtig zu wissen ist: Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren!

Bakteriell bedingte Krankheiten bei Haustieren sind z. B. die Leptospirose des Hundes, eitrige Hautentzündungen oder Abszesse nach Bissverletzungen. Bei diesen Erkrankungen ist der Einsatz von Antibiotika, je nach Schwere des Falles, sinnvoll.

Beispiele für typische Mischinfektionen mit Bakterien und Viren sind etwa der Zwingerhusten bei Hunden oder der so genannte Katzenschnupfen. Hier ist die Grundkrankheit zwar hauptsächlich virusbedingt, da aber auch Bakterien beteiligt sind, können Antibiotika die Heilung unterstützen. Bei reinen Virus-Erkrankungen, Infektionen durch Parasiten oder sterilen Entzündungen wie Katzen-Aids (FIV), Ohrentzündung durch Ohrmilben, Harnblasenentzündung durch Blasengries helfen Antibiotika dagegen nicht!

Wichtig: Antibiotika wirken nicht nur gegen krankmachende Bakterien, sondern auch gegen die „guten" Bakterien, die auf den Schleimhäuten leben. So werden z. B. nützliche Darmbakterien oft mit abgetötet. Bei Nagetieren, die eine besonders empfindliche Darmflora haben, kann das tödliche Folgen haben. Deshalb sollten Antibiotika nur eingesetzt werden, wenn sie wirklich notwendig sind. Dies gilt insbesondere, um der Bildung von Resistenzen vorzubeugen.

Sind Nebenwirkungen zu erwarten?

Wenn ein Antibiotikum verordnet wird, bekommen Sie ein sicheres, für diese Tierart umfangreich geprüftes Medikament. Sollte z. B. für Ihren Nager oder Exot kein Medikament speziell zugelassen sein, wird Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt ein für diese Tierart sicheres und verträgliches Antibiotikum auswählen.

Dennoch kann es bei der Verabreichung von Antibiotika in sehr seltenen Fällen zu Nebenwirkungen wie Durchfall, Erbrechen oder allergische Reaktionen kommen. Beim Auftreten solcher Nebenwirkungen setzen Sie das Antibiotikum bitte nicht einfach ab, sondern kontaktieren Sie umgehend Ihre Tierarztpraxis. Für den Heilungserfolg ist es sehr wichtig, dass Antibiotika ohne Unterbrechung und lange genug eingenommen werden. Ihr Tierarzt wird eine verträglichere Alternative wählen.

Was sind Antibiotika-Resistenzen?

Von den Bakterien, die sich bei einer Infektion im Körper massenhaft vermehren, sind immer einige weniger empfindlich für Antibiotika als andere. Wenn dann ein Antibiotikum eingesetzt wird, sterben die empfindlichsten Bakterien zuerst, die widerstandsfähigsten („resistenten") überleben am längsten und geben ihre Eigenschaften zum Überleben an ihre Nachkommen weiter. Wird ein Antibiotikum zu früh abgesetzt oder zu niedrig dosiert, überleben noch mehr Bakterien, die diese Erbinformation weitergeben können, sodass immer mehr Krankheitserreger unempfindlich gegen Antibiotika werden und diese deshalb nicht mehr wirken können.

Ihr Tierarzt wählt ein Antibiotikum verantwortungsvoll aus und legt die richtige Dosis fest. Bitte führen sie die Behandlung Ihres Tieres genau nach den Anweisungen durch und setzen Sie das Antibiotikum nicht einfach ab! Auch dann nicht, wenn Sie glauben, dass es dem Tier schon vor dem festgelegten Behandlungsende besser geht und es das Medikament Ihrer Ansicht nach nicht mehr braucht. Aus den erläuterten Gründen müssen Antibiotika immer ausreichend hoch dosiert und lange genug gegeben werden. Sprechen Sie deshalb bitte auch beim Auftreten von Nebenwirkungen zuerst mit Ihrem Tierarzt.

Was Sie wissen müssen, bevor Sie Ihrem Tier Antibiotika geben:

  • Wie soll das Medikament gegeben werden?
  • Wie lange und wie oft am Tag soll das Präparat verabreicht werden?
  • Kann das Medikament zusammen mit dem Futter gegeben werden?
  • Beeinflusst das Antibiotikum andere Medikamente, die Ihr Tier bekommt?

Wenn Sie keine Erfahrung mit dem Verabreichen von Medikamenten haben, lassen Sie sich unbedingt in der Tierarztpraxis zeigen, wie Sie Ihrem Tier zu Hause Tabletten oder Flüssigkeiten eingeben können.

Wichtig:

Gelingt es Ihnen nicht, Ihrem Tier das Antibiotikum genau wie verordnet zu verabreichen, brechen Sie die Behandlung bitte nicht einfach ab, sondern melden Sie sich unbedingt in Ihrer Tierarztpraxis. Ihr Tierarzt wird die Medikation umstellen, damit die Behandlung erfolgreich weiter geführt werden kann.

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